YNAB - Der geile scheiß

Ich weiß nicht wie es euch geht aber ich und langfristige Finanzplanung war ungefähr so wie Mario Gomez und die Nationalmannschaft. Kann man machen, läuft aber nicht wirklich rund.

Nun muss man sich das bei mir nicht so vorstellen, dass ich von der Hand in dem Mund gelebt habe. Auch hat mir meine Bank nie 5,00 € zusätzliche Gebühren für rote Farbbänder in Rechnung gestellt, weil sie diese für meine Kontoauszüge benötigt hat. Aber es war halt immer so, dass wenn ein gewisses Guthaben erreicht war, ER angeschmissen wurde. ER, dass ist mein innerer Wünsche-Generator und es ist erstaunlich, was dieser innerhalb kürzester Zeit alles zutage fördern kann, wenn man ihm keine Grenzen setzt.

 

Doch dann kam es meistens, wie es kommen musste. Gerade als die Wünsche realisiert und das Ersparte ausgegeben waren, ging das Auto kaputt, das Fahrrad wurde geklaut, der Drucker fiel aus, die Jahresabbuchung der Versicherung - die man völlig verdrängt hatte - wurde fällig, ... Alles Dinge eben, die man nicht gebrauchen kann, wenn man sich eigentlich gerade voller Freude mit seiner neuen Errungenschaft beschäftigen will. Doch dann nahte Rettung am Horizont.

 

Als eifriger Podcast-Hörer hatte ich des öfteren, wenn es um Anschaffungen ging, den Begriff YNAB gehört, mich aber nicht näher mit dem Thema auseinandergesetzt. Durch einen Zufall habe ich dann aber mitbekommen, dass mein Bruder eben jenes Tool seit längerem im Einsatz hatte. Da wir nicht nur Brüder im biologischem Sinne sind, sondern gerade was das Wünsche generieren angeht, auch Brüder im Geiste, musste das Tool einfach einen Nutzen haben, der sich mir noch nicht erschlossen hatte. Also ließ ich mir alles zeigen und war von Beginn an begeistert.

 

Was ist diese YNAB eigentlich?

 

YNAB ist die Abkürzung für You Need A Budget. Ein Programm, welches einem hilft, seine Einnahmen so zu verteilen und zu verwalten, dass am Ende eigentlich keine bösen  Überraschungen finanzieller Art mehr auftreten können und mit dem es deshalb noch mehr Spaß macht Neuanschaffung zu tätigen. Leider gibt es das Programm bisher nur in englischer Fassung, was aber dem eigentlichen Nutzen keinen Abbruch tut, da man es sich sowieso individuell einrichtet. Außerdem gibt es mittlerweile gute, deutschsprachige Tutorials auf YouTube.

 

Kern des Programms sind die sogenannten vier Regeln. Regel Nummer eins lautet zum Beispiel: Give every Dollar a Job (Gebe jedem Euro eine Aufgabe, würden wir wohl sagen). Man trägt also ein, wie viel Geld diesen Monat reinkommt und verteilt dieses. Dafür legt man sich Hauptkategorien an (z. B. Versicherungen) und legt sich dann sogenannte Budgets darunter. Jährliche Ausgaben zwölftet man beispielsweise und spart so über das Jahr gesehen die Jahresprämie seiner Versicherung an. Ihr wollt die neue Apple Watch im Frühjahr 2015 kaufen (ich muss das Teil als Fanboy unbedingt haben)? Kein Problem! Legt euch eine Kategorie Sparziele an und darunter das Budget Apple Watch. Dann könnt ihr jeden Monat festlegen, wie viel ihr hierfür zur Seite legen wollt und in 4-5 Monaten habt ihr die Kohle vielleicht zusammen. Ob ihr sie dann kauft, oder das Geld doch lieber in ein anderes Budget schiebt, bleibt euch überlassen.

 

Richtig gut wird es aber bei der Verwaltung der täglichen Ausgaben. Ich habe in dieser Kategorie z. B. Budgets für Lebensmittel, Drogerie, Diesel, Freizeit, Restaurantbesuche, etc. Die Ausgaben hierfür können sensationell einfach über die kostenlose App erfasst und dann über einen Dropbox Account mit euren Programm synchronisiert werden. So habt ihr zum Einen immer einen Überblick, wie viel Geld Ihr in dem Monat noch zur Verfügung habt um z. B. feiern zu gehen, zum Anderen könnt ihr nach einigen Monaten aber auch gut erkennen, wofür ihr eurer Geld in welcher Höhe ausgebt, was zum Teil erschreckend sein kann. Vor allem wenn man so gerne feiert wie ich.

 

Ganz wichtig ist die Kategorie „Rainey Days“. Hier lege ich zum Beispiel monatlich Beträge in die Budgets für Autoreparaturen oder Reparaturen, die am Haus anfallen, etc. Denn sind wir mal ehrlich, gerade diese Ausgaben werfen einen doch immer wieder zurück.

 

Ihr meint, das alles könnte eine Excel Tabelle auch? Nun, ich habe es schon mal mit Excel versucht. Habe recht komplexe Tabellen erstellt und diese ein paar Wochen gepflegt. Am Ende war es das dann aber doch nicht. Vor allem das sammeln von Kassenzetteln, die man dann Abends nach erfassen musste, war nicht so mein Ding.  Mit YNAB muss ich das nicht mehr und ich habe immer alles im Blick. Ich habe irgendwo mit EC Karte bezahlt. Das Geld ist noch nicht abgebucht. Ich schaue auf mein Konto und denke: „Geil, da kann ich mir ja doch noch nen Kaffee bei Starbucks leisten“ (hierfür benötigt man ja auch schon ein kleines Vermögen). Einen Tag späterer erfolgt die Abbuchung der getätigten Zahlung, die ich verdrängt hatte und schon ist wieder alles über den Haufen geworfen. Seit ich YNAB nutze, schaue ich kaum noch auf meine Konten. Ein Blick ins Programm zeigt mir, wie viel Geld ich noch wo habe. Seit dem weiß ich z. B. auch immer auf den Cent genau, was in meinem Portemonnaie herum oxidiert.

 

Lange Rede kurzer Sinn, das Programm ist absolut genial, hat mich nach kurzer Zeit vollkommen überzeugt und ist die Investition von 60,00 $ auf jeden Fall wert. Mit diesem Sponsor Link bekommt ihr das ganze 6 $ günstiger und aufgrund des Umrechnungskurses sind es am Ende knapp 40,00 € die ihr investieren müsst. Geld, das ihr bereits im ersten Monat wieder rein holen werdet.

 

Bin ich geiziger geworden seit dem ich das Programm nutze? Definitiv! Das bleibt einfach nicht aus, wenn einem immer wieder vor Augen gehalten wird, wofür man sein Geld ausgibt. Geht es mir besser damit. Auf jeden Fall!

 

Ich kann das Programm uneingeschränkt empfehlen und wünsche jedem, der es sich besorgt viel Spaß damit. Es gibt auch eine 31 tägige Testversion.

 

Tja, und für alle die, die so viel Geld haben, dass sie sich keine Gedanken machen müssen oder sowieso chronische Dauersparer sind, die Kaffeefilter zweimal benutzen ist dieser Artikel dann auch mal wieder völlig SINNFREI ....

 

In diesem Sinne

Ahoi - Sven „Warren Buffet“

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